Medienmitteilung des Amts für Freizeitanlagen und Sport vom 23. Januar 2015
Murg-Auen-Park trotz Hochwasser im Zeitplan
Die Bauarbeiten für den Murg-Auen-Park auf dem Areal Murgwiese/Buebewäldli in Frauenfeld sind trotz Wettereinflüssen auf Kurs. Allerdings sorgen Terrainverschiebungen, ausgelöst durch das Hochwasser am 3. Januar 2015, für Unsicherheit in der Bevölkerung. Diese Verschiebungen sind aber Teil der sich wandelnden Auenlandschaft, wie sie bei dieser Renaturierung von Anfang an vorgesehen war.
svf. Schon beim Start der Bauarbeiten zur Renaturierung der Murgläufe war klar, dass die Neugestaltung im Bereich Wasserbau, die unter der Federführung des Kantons erfolgt, temporären Charakter haben wird. Denn die sich wandelnde Auenlandschaft ist ein zentrales Qualitätsmerkmal beim Murg-Auen-Park. Gleichwohl haben die Terrainverschiebungen, die durch das Hochwasser am 3. Januar 2015 ausgelöst wurden, viele Passanten sowie Anwohnerinnen und Anwohnern verunsichert.
Wandel ist gewollt
Fabrizio Hugentobler, Amtsleiter Freizeitanlagen und Sport: „Nach der Gestaltung des Altlaufes im Park war der Eindruck entstanden, dass diese Wasserführung für die kommenden Jahre so bleiben wird. Dies war aber nie so geplant – es war schon immer eine Auenlandschaft vorgesehen, die von der Natur laufend verändert wird.“ Gleichwohl waren die Witterungsverhältnisse in jüngster Zeit eher aussergewöhnlich, trat die Murg innerhalb der letzten sechs Monate doch gleich zwei Mal in einer Intensität über die Ufer, wie sie normalerweise nur alle paar Jahre vorkommt. Dies hatte aber weit weniger gravierende Folgen, als viele annehmen. Vielmehr führte das Hochwasser zu dynamischen Veränderungen, einem der Hauptziele der Revitalisierung.
Dynamische Veränderungen
Der Altlauf wurde beim Hochwasser wie geplant geflutet. Dabei hat die erhöhte Wasserführung allerdings auch Abschnitte tangiert, in denen sich die Vegetation noch nicht etablieren und ingenieurbiologische Massnahmen noch nicht festigen konnten. Das Gerinne des Altlaufs hat sich wegen des Hochwassers deutlich verändert. Die Böschungen sind teilweise erodiert und es haben sich zahlreiche Sand- und Kiesbänke gebildet. Mehrere bachnahe Bäume wurden unterspült, sind umgefallen und bilden nun neue Strukturen. Der Biberdamm wurde durch die Fluten mitgerissen. An den Brückenbauten hingegen sind keine Schäden entstanden.
Im Einlaufbereich zum Altlauf hat sich Geschiebe abgelagert. In der Murg hat sich eine Kiesbank gebildet und die Sohle hat sich erhöht. Die linksufrigen Böschungserosionen im Bereich des Pavillon und unterhalb des Murgstegs haben sich akzentuiert. Die durch die natürliche Gewässerdynamik entstanden Böschungserosionen oder Geschiebe- und Sedimentablagerungen werden belassen. Umgefallene Bäume, die in die Waldwege ragten, wurden durch das Forstamt umgehend entfernt. Die Veränderungen auf dem Areal werden nun aufgenommen und ausgewertet. Zudem werden allfällige Änderungs- oder Verbesserungsmassnahmen festgelegt und nach Zustimmung der Beteiligten umgesetzt.
Murg-Auen-Park: Eröffnung am 15. August 2015
svf. Dem Projekt Murg-Auen-Park hatten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Stadt Frauenfeld am 13. November 2011 mit 3010 Ja bei 1676 Nein und 133 leeren/ungültigen Stimmen klar zugestimmt. An diesem Projekt inklusive Sanierung des Mühlewiesenkanals sind zwei Bauherrschaften beteiligt – Stadt und Kanton – und es sind drei Geldgeber involviert – Stadt, Kanton und Bund. Die Gesamtkosten für den Murg-Auen-Park inklusive Wasserbau belaufen sich auf rund 6,5 Mio. Franken. Der Anteil der Stadt für den Park beträgt 3,6 Mio. Franken, wovon der grösste Teil für die Instandstellung von Wiesenflächen und Erschliessungswegen, den Wasserbau, den Pavillon sowie für Brücken und Stege aufgewendet wird. Seit August letzten Jahres gibt’s mit „Backen im Park“, dem öffentlichen Brotbacken, erste Aktivitäten im Murg-Auen-Park; die offizielle Eröffnung des Stadtparks erfolgt am Samstag, 15. August 2015.