Medienmitteilung des Amts für Freizeitanlagen und Sport vom 12. Juli 2017
Die Sicherheit steht beim Baden im Vordergrund
Frauenfeld bietet Erholungssuchenden und Wassersportlern vielfältige Möglichkeiten. Neben dem Hallen-, Frei- und Sprudelbad gibt es lange Uferstrecken an Murg und Thur sowie einstige Baggerweiher, die zum Baden einladen. Das Vermeiden von Badeunfällen ist Stadtrat Ruedi Huber und Fabrizio Hugentobler, Amtsleiter Freizeitanlagen und Sport, dabei ein grosses Anliegen. Im Vordergrund stehen ein frühzeitiger Schwimmunterricht, konsequentes Befolgen von Baderegeln und die Beaufsichtigung von Kindern.
svf. Mit den steigenden Temperaturen nimmt auch die Zahl der Badegäste an Murg und Thur sowie vor allem im Hallen-, Frei- und Sprudelbad zu – die mit 284‘000 Gästen im letzten Jahr die bestbesuchte Sport- und Freizeitanlage der Stadt ist. Damit der Badeplausch für die Besucherinnen und Besucher aller Altersklassen so locker zu Ende geht, wie er begonnen hat, gilt es einige Regeln zu beachten – wie Stadtrat Ruedi Huber (r.) und Amtsleiter Fabrizio Hugentobler (l.) am Mittwoch vor Ort erklärten. Eine der wichtigsten Regeln beim Badeplausch ist es, nicht überhitzt ins Wasser zu springen. Denn das kalte Wasser entzieht dem Körper unvermittelt Wärme, was zu Krämpfen und Kreislaufproblemen führen kann.
Unter der Dusche abkühlen
Vor dem Eintauchen ins Schwimmbecken muss man deshalb den Körper unbedingt unter der Dusche abkühlen. Daran haben allerdings nicht alle den Plausch und vorab Kleinkinder fürchten sich vor dem kalten Wasser, das auf sie niederprasselt. Fabrizio Hugentobler: „In diesem Fall darf man das Kind keinesfalls zwingen, sich unter die Dusche zu stellen. Vielmehr sollte man es mit dem kühlen Wasser der Dusche abwaschen.“ Daneben hilft auch ein langsames Einsteigen über die Treppen des Schwimmbeckens, den Körper an die kühlere Wassertemperatur zu gewöhnen.
Der Gang unter die Dusche vor dem Eintritt ins Schwimmbecken hilft gleichzeitig auch mit, die Wasserqualität zu erhalten. Hugentobler: „Denn Sonnencrème, Parfum, Sand vom Beachvolleyballfeld und Schweiss gehören nicht in die Schwimmbecken, sondern vorgängig abgewaschen.“
Schwimmen lernen
Eine wichtige Voraussetzung für einen sicheren Badeplausch ist es, das Schwimmen zu erlernen. Bereits im Alter von fünf Jahren können die meisten Kinder im Wasser die Schwimmbewegungen der Arme und Beine koordinieren. Deshalb plädieren die Verantwortlichen für frühzeitige Schwimmkurse: «Fehler im Bewegungsablauf schleichen sich so erst gar nicht ein und müssen später dann auch nicht korrigiert werden», sagte Hugentobler dazu. Sowohl der Schwimmclub Frauenfeld wie auch private Schwimmschulen bieten für fast alle Alterskategorien Kurse an. Daneben gehört das Schulschwimmen zum obligatorischen Sportunterricht in der Primarschule Frauenfeld.
Sich nicht auf Schwimmhilfen verlassen
Eine trügerische Sicherheit vermitteln Schwimmhilfen und andere aufblasbare Hilfsmittel. Sie täuschen Sicherheit vor und bieten Kindern bei ihrer Gewöhnung an das Wasser zudem keine Unterstützung. Deshalb mahnt Fabrizio Hugentobler: „Kleine Kinder darf man nie unbeaufsichtigt am oder im Wasser lassen, auch mit Schwimmhilfen nicht. Schon eine Wassertiefe von einigen Zentimetern kann für ein Kleinkind gefährlich sein!“
Pro Jahr verlieren in der Schweiz rund 50 Menschen im Wasser ihr Leben. Bei Kindern bis zu einem Alter von 15 Jahren ist der Tod durch Ertrinken – nach Verkehrsunfällen – gar der zweithäufigste Unfalltod. Im Hallen-, Frei- und Sprudelbad der Stadt Frauenfeld ist man bis anhin glücklicherweise von schweren Unfällen verschont geblieben.
Aufsichtspflicht wahrnehmen
Mit dem Verkauf des Tickets an die Kunden wird auch eine Verpflichtung für die Aufsicht des Badebetriebs übernommen. Dazu stehen rund ein Dutzend Badmeister und Aufsichtspersonen im Einsatz. Zudem ist das gesamte Personal für die Herz-Lungen-Wiederbelebung ausgebildet. Dass die Rettungskette funktioniert, stellten die Mitarbeitenden dieser Freizeitanlage schon mehrmals unter Beweis. Ein Teil der Verantwortung liegt allerdings auch bei den Gästen resp. bei Kindern und deren Begleitung (Kinder unter 8 Jahren haben nur in Begleitung von Erwachsenen Zutritt).
Eine weitere Präventiv-Massnahme ist der Wasser-Sicherheits-Check WSC, den Mattia Hugentobler am Mittwochnachmittag vorführte. Dieser fördert die Fähigkeit von Kindern, sich nach einem Sturz ins Wasser ans Ufer oder an den Beckenrand zu retten. Die Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft SLRG und ihre Partner empfehlen, dass alle Schülerinnen und Schüler den WSC bis zum 9. Lebensjahr absolvieren.
Augen auf in natürlichen Gewässern
Aber nicht nur beim städtischen Schwimmbad gilt es, die Aspekte der Sicherheit zu beachten, sondern auch in der Murg und der Thur. Denn die meisten Unfälle geschehen in natürlichen Gewässern, weil dort der Boden uneben ist oder unvermittelt abfällt. Ausserdem stellen Strömungen, Wellen, grosse Steinbrocken und trübes Wasser eine Gefahr dar. Zudem können sich Murg und Thur je nach Witterung auch unvermittelt in reissende Flüsse verwandeln. Besondere Vorsicht ist daneben am Sandstrand geboten, weil Kinder den Boden unter den Füssen wegtreten können, wenn sie aus irgendeinem Grund Angst bekommen und zu zappeln beginnen.
Der Stadtrat informiert
svf. Die Mitglieder des Stadtrates Frauenfeld informieren im Rahmen von Sommer-Medienorientierungen wiederum aus ihren Departementen. Den Auftakt macht Stadtrat Ruedi Huber mit dem Departement für Werke, Freizeitanlagen und Sport. Er informiert gemeinsam mit Amtsleiter Fabrizio Hugentobler im Hallen-, Frei- und Sprudelbad zum Thema „Sicherheit beim Baden“.